Schlaf

Angst, Grübeln und Schlafstörungen: Ursachen, Diagnose, Therapie

Angst, Grübeln und Schlafstörungen: Ursachen, Diagnose, Therapie

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Epidemiologie und klinische Relevanz: Angst, Grübeln und ihre Auswirkungen auf die Schlafqualität Angst und Grübeln gehören zu den häufigsten psychologischen Belastungsfaktoren und sind eng mit Schlafstörungen verknüpft. Unter Angst verstehen Fachleute anhaltende Sorgen, innere Unruhe und körperliche Anspannung. Grübeln bezeichnet das wiederholte, schwer zu stoppende Durchdenken negativer Gedankenketten. Beide Prozesse fördern ein sogenanntes kognitives und physiologisches Hyperarousal – ein „Übererregtsein“ des Nervensystems –, das Ein- und Durchschlafen erschwert, die Schlafarchitektur fragmentiert und die erholsame Tief- und REM-Schlaf-Anteile reduziert. Epidemiologie: Wie häufig sind Angst, Grübeln und Schlafprobleme? Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen: Je nach Studie liegt die 12-Monats-Prävalenz in...

Schlaf und Immunsystem: Evidenz, Mechanismen & Praxis-Tipps

Schlaf und Immunsystem: Evidenz, Mechanismen & Praxis-Tipps

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Evidenzlage: Wie Schlaf die Immunabwehr moduliert Schlaf ist keine passive Auszeit, sondern ein aktiver Regler des Immunsystems. In der Nacht werden Signalwege kalibriert, die darüber entscheiden, wie effizient wir Krankheitserreger erkennen, abwehren und immunologisches Gedächtnis aufbauen. Die Evidenz aus Labor- und Bevölkerungsstudien zeigt übereinstimmend: Sowohl Schlafdauer als auch Schlafqualität beeinflussen angeborene und adaptive Abwehrmechanismen – messbar an natürlichen Killerzellen, T-Zell-Funktion, Zytokinprofilen und der Impfantwort. Mechanismen: Tiefschlaf, Hormone und Zellverkehr Besonders der Tiefschlaf (Slow-Wave-Schlaf) schafft ein immunologisch günstiges Milieu. In dieser Phase steigen Wachstumshormon und Prolaktin an, während Cortisol und sympathischer Stress abfallen. Dieses Muster begünstigt eine entzündungsregulierte, eher „zellvermittelte“ Abwehr...

Schlaf & Leistung: Fokus, Produktivität und wissenschaftliche Tipps

Schlaf & Leistung: Fokus, Produktivität und wissenschaftliche Tipps

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Neurobiologische Grundlagen: Wie Schlaf kognitive Leistungsfähigkeit und Aufmerksamkeit moduliert Schlaf ist kein passiver Zustand, sondern ein hochorganisierter, neurobiologischer Prozess, der die Grundlagen für Konzentration, kognitive Leistungsfähigkeit und nachhaltige Produktivität schafft. Er steuert den Energiehaushalt des Gehirns, ordnet synaptische Netzwerke neu und optimiert Neurotransmittersysteme, die Aufmerksamkeit und exekutive Funktionen regulieren. Wer versteht, wie diese Mechanismen zusammenspielen, erkennt schnell, warum bereits wenige Nächte mit zu wenig oder fragmentiertem Schlaf die mentale Leistungsfähigkeit spürbar beeinträchtigen. Schlafstadien und Neurotransmitter: Ein präzises Zusammenspiel Der Schlaf gliedert sich in Non-REM-Phasen (N1, N2, N3/Tiefschlaf) und REM-Schlaf. Jede Phase moduliert Neurotransmitter unterschiedlich und erfüllt eigene Aufgaben: Tiefschlaf (Slow-Wave...

Magnesium L-Threonat: Schlaf verbessern – Wirkung, Dosis, Risiko

Magnesium L-Threonat: Schlaf verbessern – Wirkung, Dosis, Risiko

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Grundlagen der Schlafarchitektur: REM-, NREM-Phasen und neurobiologische Marker Die Schlafarchitektur beschreibt die Abfolge und Qualität der Schlafstadien, die sich in Zyklen von etwa 90–110 Minuten wiederholen. Sie ist entscheidend, um Veränderungen durch Ernährung, Training oder Nährstoffe wie Magnesium L-Threonat richtig einzuordnen. Medizinisch wird Schlaf über die Polysomnografie erfasst: Gehirnaktivität (EEG), Augenbewegungen (EOG) und Muskelspannung (EMG) liefern ein objektives Bild der einzelnen Schlafphasen und ihrer neurobiologischen Signaturen. NREM-Schlaf: N1, N2 und N3 (Tiefschlaf) Der NREM-Schlaf umfasst drei Stadien mit zunehmend tieferer neuronaler Synchronisation: N1: Übergang vom Wachzustand zum Schlaf. EEG zeigt langsamer werdende Theta-Aktivität. Physiologisch ist dies ein fragiler Schlaf mit...

Blaulicht am Abend: Wirkung auf Melatonin, Schlaf und Prävention

Blaulicht am Abend: Wirkung auf Melatonin, Schlaf und Prävention

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Blaulicht am Abend: Pathophysiologie der Melatonin-Suppression und zirkadianen Fehlanpassung Blaulicht aus LED-Beleuchtung, Smartphones und Tablets wirkt am Abend stärker auf unsere innere Uhr als viele ahnen. Medizinisch gesehen stört kurzwellige Strahlung im Bereich etwa 460–480 nm gezielt die Melatoninsekretion – das Hormon, das den Körper auf Schlafen einstellt. Die Folge: Wir fühlen uns später müde, schlafen schwerer ein und geraten in eine zirkadiane Fehlanpassung, bei der Schlafzeit und innere Uhr nicht mehr synchron laufen. Wie Licht die innere Uhr erreicht In der Netzhaut sitzen neben Stäbchen und Zapfen spezielle lichtempfindliche Ganglienzellen (ipRGCs) mit dem Fotopigment Melanopsin. Diese Zellen reagieren besonders...

Schlafstörungen & Adaptogene: Evidenz, Dosierung, Sicherheit

Schlafstörungen & Adaptogene: Evidenz, Dosierung, Sicherheit

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Schlafstörungen im Überblick: Pathophysiologie und Ansatzpunkte für adaptogene Pflanzen Schlafstörungen wie Einschlaf- und Durchschlafprobleme (Insomnie) betreffen viele Menschen und gehen häufig mit Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwäche und erhöhter Reizbarkeit einher. Medizinisch betrachtet ist gestörter Schlaf oft das Resultat eines dysregulierten Stresssystems, einer verschobenen inneren Uhr oder von Veränderungen in Neurotransmittern, die unsere Schlafarchitektur steuern. Adaptogene Pflanzen werden in diesem Kontext als potenzielle Helfer diskutiert, weil sie die Stressantwort des Körpers modulieren und so indirekt die Schlafqualität verbessern können. Pathophysiologie: Warum Schlaf aus dem Takt gerät Hyperarousal und HPA-Achse: Chronischer Stress hält die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA) in Alarmbereitschaft. Erhöhte oder flach verlaufende Cortisolspiegel am...

Abendliche Nahrungsergänzung für besseren Schlaf: Evidenz & Leitfaden

Abendliche Nahrungsergänzung für besseren Schlaf: Evidenz & Leitfaden

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Zirkadiane Physiologie: Warum abendliche Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein können Unser Körper folgt einem zirkadianen Takt – einer inneren 24-Stunden-Uhr, die Schlaf-Wach-Rhythmus, Hormonhaushalt, Körpertemperatur, Verdauung, Blutdruck und kognitive Leistungsfähigkeit steuert. Diese Uhr wird vor allem vom suprachiasmatischen Nukleus (SCN) im Gehirn gesteuert und reagiert sensibel auf Licht, Mahlzeiten und Aktivitätsmuster. Wer versteht, wie sich die Biologie zwischen Tag und Nacht ändert, kann Nahrungsergänzungsmittel so timen, dass sie physiologisch „im Rückenwind“ wirken – insbesondere am Abend. Wie der Körper abends umschaltet Melatoninanstieg: Etwa 2–3 Stunden vor der üblichen Schlafenszeit steigt die endogene Melatoninproduktion (DLMO). Helles, insbesondere blaues Licht bremst diesen Anstieg. Cortisolabfall: Das...

Schlafmangel: Metabolische Mechanismen & kardiometabolisches Risiko

Schlafmangel: Metabolische Mechanismen & kardiometabolisches Risiko

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Pathophysiologie des Schlafmangels: Mechanismen der metabolischen Dysregulation Schlaf ist kein passiver Zustand, sondern ein zentraler Regulator des Stoffwechsels. Anhaltender Schlafmangel stört fein abgestimmte Netzwerke aus endokrinem System, autonomem Nervensystem, Immunsystem und innerer Uhr. Die Folge sind messbare Veränderungen in der Glukoseverwertung, im Fettstoffwechsel, in der Appetitsteuerung und im Entzündungsniveau – zentrale Treiber für Insulinresistenz, Gewichtszunahme und kardiometabolische Risiken. HPA-Achse und Sympathikus: Stresssignale als Stoffwechselantreiber Bereits wenige Nächte mit zu wenig oder fragmentiertem Schlaf erhöhen die Aktivität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA) und des Sympathikus. Dadurch steigen Cortisol- und Katecholaminspiegel oder verschieben sich zeitlich. Das fördert: hepatische Glukoseproduktion (Gluconeogenese) und damit erhöhte Nüchternglukosewerte,...

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